Ratgeber für einen grünen Rasen

Garten Tipps

Gartenarbeit und Pflege können komplexe Themen sein und wir haben Euch nachfolgend ein paar Infos zu den Themen Rasen, Dünger und Garten zusammen gestellt. Wir erweitern diese Rubik regelmäßig und es lohnt sich hier ab und zu mal reinzuschauen. Wir, das ist das Green Team, bestehend aus dem erfahrenen Greenkeeper Jack Knox aus Schottland und dem Rasenfreak Günter Mainka aus Brandenburg.

Jack blickt auf eine lange Karriere als Golfplatz Greenkeeper zurück und seine Leidenschaft für „Englischen Rasen“ basiert wohlmöglich auf seiner schottischen Herkunft. Günter verbringt ebenfalls viel Zeit mit großen Rasenflächen und sorgt dafür, dass es dem Rasen und den Pflanzen auf der MQ Ranch gut geht. Insgesamt kümmern sich beide um ca. 17 Hektar Grünfläche und diskutieren leidenschaftlich die verschiedenen Möglichkeiten das optimale Ergebnis für Garten und Rasen heraus zu holen.

Düngen

Das Thema Dünger kann lang, komplex und diskussionswürdig sein und am Ende gehen wohlmöglich die Meinungen über Richtig oder Falsch auseinander. Wir geben daher auf einfache Art und Weise unsere persönlichen Erfahrungen weiter und sicherlich gibt es in den verschiedenen Bereichen auch andere Methoden und Vorgehensweisen die ebenfalls zum Erfolg führen können. Nehmt unsere Tipps als Inspiration aus unserer täglichen Praxis und vielleicht können wir Euch weiterhelfen.

Wie oft im Jahr sollte ich düngen?

Wir haben uns immer an den Spruch gehalten „Alle guten Dinge sind drei“ und somit düngen wir unsere Rasenflächen 3 x pro Jahr: März/April als Saisonauftakt Juni/July kleine Zwischenmahlzeit für den Rasen Oktober/November kleine Überbrückungshilfe Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Rasen einen reichlich Bedarf an Nährstoffen hat und daher kann man zum Saisonauftakt im März/April Dünger verwenden der einen stärkeren Stickstoffanteil besitzt. Bei einem halbwegs normalen Sommer braucht der Rasen eher Kalium, sowie geben wir dem Rasen zum Herbst hin weniger Stickstoff, da er sich in den Winterschlaf begibt.

Was bedeutet N-P-K Dünger?

Die drei Kürzel stehen für die chemischen Elemente, aus denen sich diese Düngervariante zusammensetzt: N steht für Stickstoff P steht für Phosphor K steht für Kalium Es sind Makronährelemente die für Pflanzen und unserem geliebten Rasen die Basis für ein gesundes Wachstum bilden. Weitere Bestandteile können Schwefel, Calcium oder Magnesium sein, die abhängig vom Anbieter dazu gemischt werden. Im unserem Country Store findet Ihr unseren Lieblingsmist für Garten & Balkon, einen reinen Naturdünger, produziert von den Pferden auf der MQ Ranch.

Düngen und säen gleichzeitig?

Zu dieser Frage haben wir bereits die skurrilsten Erklärungen gelesen und versuchen es nachfolgend einfach auf den Punkt zu bringen: Ja, es ist möglich Dünger und Rasensaat gleichzeitig auszubringen. Wer vielleicht es noch etwas exakter machen möchte, kann das Düngen ein paar Tage vorher durchzuführen und sollte eines nicht vergessen: Wasser, Wasser und vor allem Wasser. Der Dünger bekommt so seine Zeit sich in den Boden zu verabschieden und dem Rasen sein Nährstoffangebot bereit zu stellen.

Mineralischer Dünger vs. Organischer Dünger

Wenn Sie sich für einen organischen Dünger entschieden haben, dann nutzen Sie die Nährstoffe, die im Nährstoffkreislauf vorhanden sind. Also klare Pluspunkte für die Umwelt und ein organischer Dünger ist oft auch nachhaltiger als ein mineralischer Dünger. Sollte es möglichweise mal mehr Regnen als vielleicht üblich oder Sie beregnen Ihren Rasen sehr großzügig, besteht die Gefahr, dass der mineralische Dünger ins Grundwasser abwandert und Ihr Rasen macht eine Nullrunde. Bei mineralischen Düngern sollte nicht die Regel „Viel hilft viel“ gelten, da hier die Gefahr der Überdüngung besteht. Wie sieht so etwas aus? Der Rasen wird gelb, verbrennt und dann haben Sie Ihr Rasen-Armageddon. Daher nehmen Sie sich am besten einen Streuwagen und achten darauf, dass beim befüllen nichts daneben fliegt und keine Flächen doppelt gedüngt werden. Gut wässern nicht vergessen und am besten nicht im August bei 30 Grad, sonst hilft vielleicht nur noch ein gebrauchter Kunstrasen vom Teppichhändler Ihres Vertrauens.

Wann sollte ich düngen?

Wir düngen in der Regel eher am Nachmittag, wenn die Sonne nicht mehr ganz so prall auf den Boden brennt. Achten Sie darauf, dass der Rasen trocken ist, damit Ihr Dünger nicht an den Grashalmen kleben bleibt, sondern gleich auf der Erde zum Liegen kommt.

Vertikutieren - Was ist das?

Für die meisten Rasenfans eine dröger, aber wichtiger Prozess das geliebte Grün bei Laune zu halten. Mit Hilfe eines Vertikutierers ritzt man die Grasnarbe an und entfernt auf diese Art und Weise Moos, Filz, abgestorbenes Material und fördert dadurch die Belüftung des Bodens. Für kleines Rasenflächen reicht eigentlich eine Vertikutierharke, aber wer möchte kauft sich einen elektrischen oder benzinbetriebenen Vertikutierer, der einem das Arbeiten deutlich erleichtert.

Wie vertikutiere ich?

Am besten wenn man genug Zeit und Geduld hat, denn das Vertikutieren kann eine anstrengende Arbeit sein. Es gilt die Rasenfläche im Schachbrettmuster zu bearbeiten und oft wundert man sich was man alles aus dem Rasen so hervor holt. An dieser Stelle der Hinweis, dass nach einer Behandlung der Rasen einen ziemlichen, ramponierten Eindruck hinterlässt und somit ist der Tag vor dem Gartenfest eher ungeeignet.

Worauf ist noch zu achten?

Oftmals sieht man Gartenfreunde ihre endlosen Schleifen beim Vertikutieren ziehen, ohne darauf zu achten ob die Klingen den Boden ausreichend bearbeiten und den Filz rausziehen. Manchmal ist es notwendig an sehr verfilzten Stellen den Vertikutierer mehrfach hin und her zu ziehen, bis die Stelle keinen Filz mehr aufweist. Gelegentlich ist an diesen Stellen der Boden uneben und die Klingen erreichen nicht in der gewohnten Gleichmäßigkeit die grüne Fläche. Also aufgepasst und sorgfältig arbeiten, auch wenn das ewige Wiederholen nervig sein kann. Auf der MQ Ranch vertikutieren wir immer im Frühling und achten darauf, dass die Bodentemperatur bereits 10-12 Grad Celsius erreicht hat. Wer es nicht erwarten kann und zu früh startet, schadet eher dem Rasen. Daher Finger vom Vertikutierer und erstmal Laub sammeln. Profis beginnen erst mit dem Düngen und warten ca. 1 Woche bis der Dünger eingezogen ist, um anschließend zu mähen. Jake empfiehlt den Rasen auf ca. 4 cm zu kürzen und dann startet das Vertikutieren.

Wie tief soll man vertikutieren?

Desto stärker sich der ungeliebte Rasenfilz präsentiert, des Tiefer stellen wir unsere Vertikutierer ein. Im Normalfall liegt der Wert bei zwei bis vier Millimeter.

Das Vertikutier Fazit

Wenn Ihnen dämmert, dass das Vertikutieren Ihren Rasen zunächst in einen Mad Max ähnlichen Endzeitzustand verwandelt, dann bleiben Sie cool. Wenn Sie nicht gegen Unkraut, Moos und Filz durchgreifen, wird sich der Rasen so oder so perspektivisch verabschieden. Also, akzeptieren Sie Kahle stellen, düngen Sie ordentlich mit Lieblingsmist, dann gut nach säen und Wasser rauf. Alles wird gut, Ihr geliebter Rasen wächst nach und wird schöner als vorher aussehen.

Wie oft sollte ich meinen Rasen gießen?

Rasen braucht Wasser und es gibt keine pauschale Empfehlung nach der man alle Rasenarten über einen Mäher scheren kann. Wir stellen fest, dass man eher mehr als zu wenig Wasser geben kann, jedoch sollten sich keine Pfützen bilden. Schenken Sie Ihrem Rasen Aufmerksamkeit und achten Sie im Sommer darauf, dass ggf. 1-2 Wässern pro Woche zu wenig sein kann. Das Wässern im Hochsommer zur Mittagszeit kann zu Verbrennungen des Rasens führen und es empfiehlt es sich daher am späten Nachmittag die Beregnungsanlage einzuschalten. Wer sich nicht sicher ob der Rasen zu trocken ist, begeht seinen Rasen. Richten sich die Halme nicht gleich wieder auf, dann am besten den Schlauch schnappen und Wasser marsch! Und zum Schluss die Empfehlung den Rasen nicht zu kürzer als 3,5 – 5 cm zu schneiden, sowie Rasenflächen im Schatten immer etwas länger lassen, da sich Ihr Rasen ständig im epischen Kampf mit der Schattenwelt befindet.